Horváth-Studie: 28 Prozent der Unternehmen von schweren Cyberangriffen betroffen

Cyberrisiken stellen für Unternehmen zunehmend eine erhebliche Bedrohung dar. Laut einer aktuellen Studie der Managementberatung Horváth musste mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten mindestens einen schwerwiegenden Cyberangriff hinnehmen. Von den über 430 befragten Vorstands- und Geschäftsführungsmitgliedern gaben 28 Prozent an, dass ihr Unternehmen in jüngster Vergangenheit erfolgreich von Hackern angegriffen wurde. Besonders stark betroffen ist die Versicherungsbranche: Hier berichten sogar 56 Prozent der Führungskräfte von schweren Angriffen.

"Die Finanzbranche wird oft als diejenige betrachtet, die am ehesten bereit ist, Lösegeld zu zahlen, was nicht verwunderlich ist, da sie stark vom Vertrauen ihrer Kunden abhängt", erläutert Dr. Stephanie Nöth-Zahn, Partnerin und Cyber-Security-Expertin bei Horváth. Der Studie zufolge sind Handelsunternehmen mit einer Erfolgsquote von 33 Prozent die zweithäufigsten Ziele von Cyberangriffen. Branchen wie Automobil, Banken, Medizintechnik sowie Maschinenbau und Elektrotechnik folgen mit etwa 30 Prozent. Im Vergleich dazu verzeichnet die Telekommunikationsbranche mit 15 Prozent relativ wenige erfolgreiche Angriffe.

Cyber Security im produzierenden Gewerbe an oberster Stelle

Die steigende Bedrohung durch Cyberkriminalität hält das Thema Cyber Security in den Vorstandsetagen großer Unternehmen präsent. Besonders im produzierenden Gewerbe genießt Cyber Security höchste Priorität und rangiert als Top-Management-Thema auf Platz eins. Branchenübergreifend messen 59 Prozent der Befragten dem Thema eine sehr hohe Bedeutung bei, während 31 Prozent es als hochprioritär einstufen. Nur Personalthemen werden ähnlich wichtig bewertet (58 Prozent "sehr wichtig", 34 Prozent "wichtig").

Dr. Nöth-Zahn betont, dass viele Unternehmen ihre Investitionen in Cyber Security noch nach dem "Gießkannen-Prinzip" tätigen. Sie erklärt: "Um Schwachstellen gezielt anzugehen, müssen diese zunächst durch Risikoanalysen identifiziert und priorisiert werden. Ein Cyber Security Maturity Assessment (CSMA) kann hierbei Klarheit schaffen, indem es Risiken systematisch analysiert und Potenziale für ein effektives Abwehrprogramm aufzeigt. So können Investitionen und Maßnahmen gezielt ausgerichtet werden."

Über die Studie

Die Ergebnisse zur Cyberkriminalität in verschiedenen Branchen wurden im Rahmen der jährlichen "CxO Priorities"-Studie der Managementberatung Horváth ermittelt. Im Frühjahr 2023 wurden persönliche Tiefeninterviews mit über 430 Topmanagern aus 19 Ländern geführt, wobei der Fokus auf Europa und den deutschsprachigen Raum lag. Die Mehrheit der Befragten stammt aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde Euro und 1.000 Mitarbeitenden.

Über Horváth

Horváth ist eine international agierende, unabhängige Managementberatung mit über 1.300 Mitarbeitenden an Standorten in Europa, den USA und weiteren globalen Märkten. Als führende Beratung für Transformation, Performance Management und Digitalisierung unterstützt Horváth Unternehmen und öffentliche Organisationen dabei, nachhaltigen Erfolg und langfristige Wertschöpfung zu erreichen. Kunden schätzen die innovative Herangehensweise und den Fokus auf Effizienz und Wirksamkeit, die Horváth auszeichnen. Für die hohe Zufriedenheit mit Projektergebnissen wurde Horváth mehrfach ausgezeichnet.


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